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1. Geschichte des Altertums - S. 98

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Geschichte der Römer. Iii. Die römische Kaiserzeit. 30 v. Ehr. bis 476 n. tzhr. Das julische Kaiserhaus. 30 v. Chr. bis 68 it. Chr. Ankums § 107. Aufluftns. Die Aufrichtung der Kaiserherrschaft war ein 30u i?.%r8groj3e§ Glück für das von inneren Zwistigkeiten und Bürgerkriegen zerrüttete römische W e l t r e i ch, das ihr die Herstellung des W e l t f r i e d e n s, der Sicherheit und Ordnung verdankte. Jetzt erst konnte der Bürger wieder ungestört seiner Arbeit und seinem Erwerb nachgehen, der Kaufmann ohne Furcht seine Straße ziehen; auch die Wissenschaft und die Dichtkunst konnten noch einmal aufblühen. Eine Weltkultur entstand; und es ist eine eigenartige Fügung, daß eben zur Zeit des Augustus zu Bethlehem in 3 übet Jesus Christus, bet Weltheiland, geboren ward und in den dar ms folgenden Jahrzehnten zu der W e l t r e l i g i o n, dem Christentum, betj erste Grund gelegt wurde. Als Friedensbringer besonders ist Octavian, der nun den Namen A u g u st u s, d. h. der Erhabene, annahm, von dem dankbaren Volke und von den Dichtern verherrlicht worden. Dabei erhielt er, soweit es möglich war, die Formen der Republik. Er nannte sich nicht König; einen Teil der Macht überließ er auch ferner dem Senat, der jedoch in der folgenden Zeit mehr und mehr an Bebeutung einbüßte. Den Kern der Gewalt indessen hielt er fest in seiner Hand. Uber die Legionen führte et selbst den Oberbefehl; et wies ihnen an den Grenzen ihre Standquartiere an, um das Reich gegen äußere Feinde, zumal gegen Germanen und Partyer zu schützen. Die Ruhe in Rom sicherte et durch Schaffung einer kaiserlichen Garde, der Prätorianer. Germanen- Kriege sind unter ihm fast nur gegen die Germanen geführt Zrte0c- worden. Gegen diese fochten seine beiden Stiefsöhne Tiberius und Drusus, die Söhne seiner Gemahlin Lima aus erster Ehe. Der letztere fand in Germanien seinen Tod. Tiberius, der nach ihm den Oberbefehl am Rhein übernahm, erreichte durch eine kluge Politik, daß ein beträchtlicher Teil der Stämme Nordwestdeutschlands unterworfen wurde; aber fein Noch; 9. «. Chr.folger Varus erlitt im Jahre 9 n. Chr. in der Schlacht im Teutoburger Walde durch die von Atminius geführten Germanen eine furchtbare Niederlage. Seitdem gab Augustus den Gedanken an die Eroberung Germaniens auf und begnügte sich mit der Rheingrenze. Inneres Im übrigen war Augustus ein Ftiedenskaiset. Der wachsen en *e6,ment- Annut suchte er durch großartige Geldgeschenke und durch Anlage von Kolonien zu steuern, die Provinzen schützte er gegen Willkürhandlungen der Beamten, er legte Straßen an und suchte den Handel zu beleben, Rom

2. Geschichte des Altertums - S. 101

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs. 101 § lio. Die Blüte des römischen Kaiserreichs. Von Nerva bis 96-180. Mark Aurel. Auf die kurze Regierung des vom Senat erhobenen greisen Senators Nerva folgte die seines Adoptivsohnes, des tatkräftigen Tra-Tmjan. janus, eines ebenso tüchtigen Regenten rote bedeutenden Feldherrn. Unter ihm erhielt das römische Reich durch die Eroberung Daciens, einer Landschaft, die etwa das heutige Rumänien und Siebenbürgen umfaßte, und Mesopotamiens feine größte Ausdehnung. Die mit Reliefs geschmückte Trajansfäule, die anstatt der Statue des Kaisers heute ein Standbild des Apostels Petrus trägt, ist ein Denkmal dieses hervorragenden Herrschers. Sein Nachfolger roar Hadrian, ein Kaiser, der Eroberungen ab- Hadrian, geneigt roar und sich mit ganzer Kraft der Reichsverroaltung widmete. Unermüdlich bereiste er die verschiedensten Gegenden des Reiches, Ägypten und den Orient rote die Grenzländer Germaniens und Britannien. Hadrians riesiges Grabmal oder Mausoleum, die später sogenannte Engelsburg am Tiber, ist noch heute erhalten. Auf Hadrian folgte Anton in us Pius, unter dem sich das Reich ungestörten Friedens erfreute; auf diesen „der Philosoph auf dem Throne", Marcus Aurelius, ein milder und ehrwürdiger Fürst, der not-Mark Aurel, gedrungen einen schweren Krieg mit den germanischen Markomannen führte und nur mit Mühe die Grenze schützte. Er starb während des Krieges im Jahre 180 zu Vindobona, dem heutigen Wien, p Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs. § 111. Die Soldatenkaiser. Seit Mark Aurel tritt ein fortschreiten- se^be« der Verfall des Reiches ein. Immer mächtiger wurden Me Regionen, welche Kaiser einsetzten, für die Einsetzung hohe Geldgeschenke forderten, mißliebige Herrscher stürzten und ermordeten. So folgt denn ein von Umwälzungen und Bürgerkriegen erfülltes Jahrhundert, in dem oft mehrere Kaiser gleichzeitig in den verschiedenen Teilen des Reiches herrschten und allgemeine Unsicherheit des Besitzes und Zerrüttung der staatlichen Ordnung eintrat. Unter den Kaisern der Zeit finden sich neben einigen tüchtigen Charakteren Personen von großer sittlicher Roheit. Als einer der ruchlosesten erscheint Caracalla, der seinen Bruder und Mitregenten in den Armen der Mutter ermorden ließ. Unter diesen Verhältnissen war es schwer, die Grenze gegen die nunmehr immer von neuem vordringenden G e r m a n e n zu behaupten. Zudem erhob sich im Osten an der Stelle des Partherreiches, mit dem die Römer

3. Geschichte des Altertums - S. 102

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichte der Römer. so viele Kriege geführt hatten, das neupersische Reich, dessen Herrscher, die Sassaniden, sofort die römische Grenze angriffen. Der politischen Zerrüttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Beite. Der Großgrundbesitz wuchs in erschreckendem Maße, während der Bauernstand verarmte; das Gewerbe und der Handel mußten unter den Bürgerkriegen und der allgemeinen Unsicherheit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Römertugend und Vaterlandsliebe war längst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Götterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei ncchm man seine Zuflucht, und ägyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das Christentum, von dem eine religiöse Erneuerung ausging. Immer größer wurde die Zahl der Christen, vornehmlich unter den Armen und Bedrückten, aber auch unter den vornehmen Ständen. Ost und hart wurde cs verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende mußten den Märtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner. Dionettan « 112 Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben Um ow. o . durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle gewehrt. D t o = kletianus zunächst, welcher, obwohl der Sohn eines Sklaven, als tüchtiger Soldat zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, daß der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht genoß; die äußeren Zeichen dafür waren, daß er sich als Herr begrüßen ließ und die Kniebeugung verlangte, daß er nach beut Vorbilbe orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und beobachtete Hoforbnung einführte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier Teile, an beren Spitze er je einen Herrscher stellte. Konstantin. Nach seiner Abbankung brachen neue Bürgerkriege aus, bis es Konstantinus gelang die Reichseinheit wieberherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in bettt Bestreben, die Reichs-Verwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in unbedingter Abhängigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neu-e Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begünstigte und förderte er das bisher verfolgte Christentum. Er leitete selbst die erste der großen Versammlungen der christlichen Kirche, das Konzil von Nicäa. Auf dem Totenbette ließ er sich taufen. Zwar hat einer feiner Nachfolger, Kaiser Julian, den man Apostota, den Abtrünnigen,

4. Geschichte des Altertums - S. 103

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs. 103 nennt)/ den Versuch gemacht, das Heibenturn wieberherzustellen, aber es ist ihm nicht gelungen. § 113. Das Ende des weströmischen Reichs. Jnbessen vermochte sich das Reich auf die Dauer nicht zu erhalten. Seit es im Jahre 395 der Kaiser Theobosius bei seinem Tode unter feine beiben Söhne Honorius und Arkabius geteilt hatte, gab es ein weströmisches und ein o st römisches Reich. Das oströmische ober byzantinische Reich hat noch über ein Jahrtausenb bestauben, bis im Jahre 1453 die Türken Konstantinopel eroberten. Das weströmische Reich aber mürbe in der Völkerrvanberung von den Germanen überschwemmt; eine Provinz nach der anberen würde losgerissen, und enbltch stürzte im Jahr 476 der germanische Heerführer Obowakar den letzten weströmischen Kaiser Romulus Augustulus. Damit hat die römische Geschichte ein Ende. 395. 476.

5. Geschichte des Altertums - S. 112

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
112 Geschichtliche Tabellen. 30 v. Chr. bis 47 6 it. Chr. 30 v. Chr. bis 68 it. Chr. 9 n. Chr. 69 — 96 96 — 180 um 300 395 476 Iii. Die römische Kaiser/eit. Das julische Kaiserhaus. Augustus. Feldzüge des Drusus und Tiberius in Germanien. Niederlage des Varus im Teutoburger Walde. Tiberius. Feldzüge des Germanikus. Gajus Caligula. Claudius. Nero. Brand Roms. Christenverfolgung. Das slavische Kaiserhaus. Vespasian. Titus. Domitian. Eroberung Britanniens. Die Blüte des Reichs. Nerve. Trojan. Eroberung Daciens und Mesopotamiens. Hadrian. Antoninus Pius. Mark Aurel. Der Markomannenkrieg. Die Soldatenkaiser. Caracalla. Neuordnung des Reiches durch Diokletian. K o n st a n t i n. Verlegung der Residenz. Schutz und Förderung des Christentums. Reichsteilung des Theodosius. Sturz des Romulus Augustulus durch Odonmkar. Cucfitrudercl bc§ Waisenhauses in Halle a. S.

6. Das Altertum - S. uncounted

1907 - Leipzig : Voigtländer
Die Hefte der Landes- und Provinzialgeschichte werden den Sendungen an die Sortimentsbuchhandlungen beigelegt; die Schüler sind berechtigt, deren kostenfreie Verabfolgung zu den von ihnen gekauften neuen Lehrbüchern, soweit zu diesen Hefte gehören, zu verlangen. Zu Exemplaren, die als gebraucht gekauft sind, werden sie nicht geliefert. Überhaupt sei vor dem Ankauf der oft veralteten, schmutzigen oder unvollständigen gebrauchten Exemplare gewarnt! Andere Exemplare der landesgeschichtlichen Hefte kosten 20 Pfennig, eine Gesamtausgabe von 29 Heften in einem Bande 4 Mark. Eine Ergänzung zu allen Geschichtslehrbüchern bilden: Giese 4. Auflage. Einführung in die allgemeine Lehre vom Staate, in die Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preußischen Staates und in die Elemente der Volkswirtschaftslehre. Von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 4., vermehrte und verbesserte Auflage. 1907. 8°. Viii, 168 S. Geb. 1 M. 60 Pf. Giese Allgemeine Geschichtskunde und Deutsche Bürgerkunde. Zum Abschluß des Geschichtsunterrichts auf höheren Schulen. Bearbeitet von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 1902 8°. 40 S. 50 Pf. Deutsche Bürgerkunde. Kleine Staatskunde. Sevin Geschichtliches Quellenbuch. Seviu. Zehn Bändchen zu je 60 Pf. fchichtlichen Inhalts. Inhalt der Sammlung. 2, u. 3. Auflage. Eine Sammlung von Quellenschriften für den Schulgebrauch. Von Ludwig Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte ge- Bd. 1. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 3. Aufl. 2. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege (bis zum Tode Alexanders d. Gr.). 3. Aufl. 3. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen (bis z. I. 375 n. Chr.). 3. Aufl. 4. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches (bis z. I. 919). 3. Aufl. 5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufifchen Kaisern (919 Neuzeit Bd. 6. Vom Mittelalter zur (1254-1556). 3. Aufl. „ 7. Vom Ausgang Karls V. bis zum Westfälischen Frieden (1556—1648). 3. Aufl. „ 8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1648—1740). 3. Aufl. „ 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Frieden von Tilsit (1740-1807). 2. Aufl. „ 10. Vom Frieden von Tilsit bis zum Wiedererstehendes Deutschen Reiches (1807—1871). 2. Aufl. bis 1254). 3. Aufl. Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte geschichtlichen Inhalts. Jedes Bändchen umfaßt 5—6 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und gefälligen Umschlag geheftet und einzeln käuflich.

7. Geschichte des Altertums - S. 250

1889 - Wiesbaden : Kunze
250 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. sein Sohn Perseus in der Regierung folgte, setzte dieser die Rüstungen fort und griff dann gegen Rom zu den Waffen. Aber verkehrte Maßregeln führten seinen Sturz herbei. Der römische Konsul Ämilius Paullus, ein Sohn des bei Cannä gefallenen, besiegte sein Heer bei Pydna 168 in Macedonien, worauf Perseus sich auf die Insel Samothrake flüchtete, dort aber sich dem römischen Admiral ergeben mußte. Ämilius feierte in Rom einen glänzenden Triumph. Vor seinem Wagen trug man die erbeuteten Kunstschätze und Waffen, 77 Gesäße mit gemünztem Gold und 750 Gesäße mit Silber, welche von 3000 Menschen getragen wurden. Perseus selbst ging als Gefangener mit seinen Kindern und Verwandten vor dem Triumphwagen her und starb nachher in der Gefangenschaft zu Alba. Macedonien wurde in vier, den Römern zinspflichtige Landschaften geteilt, von welchen keine mit der andern in Verbindung treten durfte. Als zwanzig Jahre später, unter einem angeblichen Sohne des Perseus, Namens Philipp, ein Ausstand ausbrach, wurde Macedonien nach Niederwerfung desselben durch Metellus (Macedonicus) 148 eine römische Provinz. Griechenlands Unterwerfung 146. Ämilius Paullus hatte nach der Schlacht bei Pydna (168) tausend vornehme Agäer, welche des Einverständnisses mit Perseus beschuldigt waren, als Geiseln nach Rom geführt, darunter auch den großen Geschichtschreiber Polybius. Diese Willkür legte den Grund zu einem unauslöschlichen Haß der Achäer gegen die Römer. Die fortdauernden Streitigkeiten der griechischen Stämme unter sich verhinderten aber eine gemeinsame That gegen die Römer. Bei einem neuen Streit zwischen dem achäischen Bund und Sparta traten die römischen Gesandten auf Spartas Seite und bewogen eine Anzahl Städte zur Lostrennung von dem Achäerbunde. Infolge dessen griff der achäifche Bund zu den Waffen, die römischen Abgeordneten wurden mißhandelt, und der Krieg brach aus. Me-tellus rückte mit dem Römerheer, das noch in Macedonien stand, heran, und die Achäer wurden zweimal besiegt. Die Beendigung des Krieges aber mußte er seinem Nachfolger Mummius überlassen. Dieser siegte auf dem Isthmus, worauf er das reiche Korinth 146 erstürmte, plünderte und niederbrannte. Die Kunstschätze ließ Mummius nach Rom führen, während 10 römische Abgeordnete den Peloponnes und Hellas unter dem Namen Achaja 146 zu einer römischen Provinz machten. Griechenland und Macedonien blieben nun bei dem römischen und später bei dem griechischen Reiche, bis dieses selbst 1453 n. Chr. den Türken in die Hände fiel.

8. Geschichte des Altertums - S. 305

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 58. Rom unter der Militärherrschaft. 305 regiert wurde, die nun in des Kaisers Triumphzug als Gefangene mit in Rom einziehen mußte. Aurelian wurde als „Wiederhersteller der (römischen) Welt" gepriesen, fiel dann aber, seiner Strenge wegen, unter den mörderischen Händen seiner Soldaten. Sein Nachfolger Tacitus 275—276, ein Nachkomme des berühmten Geschichtschreibers, fand auf einem Zuge gegen die Goten den Tod, worauf der tapfere Probus 276—282 den Thron einnahm. Er drang gegen die Germanen über den Rhein vor und vollendete zum Schutze gegen deren Einfälle den Grenzwall, der sich von der Donau bis zum Main und von dort am Taunus entlang bis zur Lahn hinzog. Probus wurde wie sein Nachfolger Carus 282—283, der einen Zug gegen die Perser unternahm, von den Soldaten ermordet. Hierauf bekam der kluge und tapfere Dalmatier Diokletian 284—305, der als Sohn eines Sklaven sich zum Kriegsobersten aufgeschwungen hatte, die Regierung in die Hände. Er hob alle republikanischen Einrichtungen auf und bildete die unumschränkte Monarchie aus. Um den Feinden besser widerstehen zu können, nahm er eine Teilung des Reiches vor und erwählte den Maximianus unter dem Titel Augustus zum Mitkaiser. Später nahm er noch den Galerius, Maximianus seinen Schwiegersohn Konstantins Chlorus zum Mitregenten (Cäsar) an, sodaß das Reich unter der Oberleitung des Diokletian in vier Teile geteilt war. Er selbst regierte als Oberkaiser das Morgenland nebst Thracien, sein Reichsgehilfe Galerius leitete Jllyrien, Maximian verwaltete Italien, Afrika und die Inseln, Konstantins die Provinzen Spanien, Gallien und Britannien. Nachdem er dem Reiche in einer zwanzigjährigen Regierung wieder Festigkeit und Stärke verliehen hatte, entsagte er, regierungsmüde, dem Thron und zog sich in sein Heimatland, nach Salona in Dalmatien zurück, wo er sich eine so großartige Wohnstätte hatte Herrichten lassen, daß in den Ruinen derselben die heutige Stadt Spalatro Raum hat. In den letzten Jahren seiner Regierung (303) war die zehnte Christenverfolgung ausgebrochen, welche die Vernichtung aller Christen nebst ihren heiligen Schriften bezweckte; es war die letzte Feuerprobe, welche die christliche Macht vor dem zusammenfallenden Heidentum in dem römischen Reiche zu bestehen hatte. Nachdem mit Diokletian auch Maximian zurückgetreten war, entstanden neue Verwirrungen und blutige Bürgerkriege. Im Osten verübte der lasterhafte Galerius und sein tückischer Neffe Maxi-minus Daza große Greuel, in Italien verbreitete Maximians Casfians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. 20

9. Geschichte des Altertums - S. 307

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 59. Von Konstantin bis zum Untergang des weström. Reiches. 307 Gemahlin und selbst seinen ältesten Sohn Crispus hinrichten. Seine Mutter Helena (§. 62, 3) hatte auf einer Pilgerfahrt in das gelobte Land 326 das Grab Jesu wieder aufgefunden und an der heiligen Stätte die Grabeskirche erbauen lassen. Von großer Wichtigkeit war es, daß Konstantin die kaiserliche Residenz von Rom, wo alles an das Heidentum erinnerte, nach B y -zanz verlegte. An der Grenze zweier Kontinente, zwischen zwei Meeren gelegen und mit einem ausgezeichneten Hafen versehen, war die Stadt ein ebenso trefflicher Handelsplatz wie ein geeigneter Ort, feindliche Angriffe abzuweisen. Paläste, Kirchen, Säulengänge, Wohnungen und öffentliche Plätze stiegen auf das kaiserliche Machtwort hin rasch empor, und in acht Jahren war Neu-Rom vollendet, welcher Name allmählich in Konstantinopel umgewandelt wurde. Durch Veranstaltung einer allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa 325 (des ersten ökumenischen Konzils) suchte er die in der christlichen Kirche herrschenden und den Staat tief erschütternden Verschiedenheiten in der Lehre über die Person Christi, über die Taufe und über die Feststellung der Osterfeier zu klären und zu einigen. Der Arianismus oder die Lehre des Presbyters Arius aus Alexan-drina, der behauptete, Christus sei bloß ein Geschöpf und deshalb dem Vater untergeordnet, wurde besonders durch des Athanasius siegreiche Verteidigung der Schriftlehre verworfen und das nicäifche Glaubensbekenntnis, daß der Sohn Gottes gleichen Wesens mit dem Vater sei, als Kirchenlehre festgestellt. Konstantin sorgte nach innen und außen für das Wohl und die Sicherheit des Reiches und vollendete die monarchische Regierungsform desselben durch eine neue Hof- und Staatsverfassung. An seinem Hof umgab er sich mit einer großen Zahl Beamten, das Reich teilte er in vier Obersta tth a ltersch a ft en (Präfekturen): Orient, Jllyrien, Italien und Gallien, diese wieder in Diöcesen und Provinzen ein und erleichterte so die Verwaltung. Er führte die Sonntags-fei er ein, ließ viele Kirchen erbauen und stattete sie mit Grundbesitz aus. Der Geistlichkeit gewährte er Steuerfreiheit, den Bischöfen eigene Gerichtsbarkeit. Nach einer reichen Thätigkeit starb er in seinem 65. Lebensjahre auf der Reise in ein bithynisches Bad 337. Nach Konstantins Tod teilten seine drei Söhne Konstan-tinus, Konstantins und Konst ans das Reich, das Konstantins 353 nach dem Tode seiner Brüder wieder vereinigte. Ihm folgte sein Vetter Julianus der Abtrünnige 361—363, ein geistvoller und 20*

10. Geschichte des Altertums - S. 3

1889 - Wiesbaden : Kunze
Einleitung. 3 In Frankreich wurde unter der Regierung des Konvents vorübergehend eine Zeitrechnung eingeführt, welche mit dem 22. September 1792 begann. Die gegenwärtige Geschichtschreibung bedient sich der christlichen Zeitrechnung, welche durch den römischen Abt Dionysius den Kleinen (f 566 n. Chr.) aufkam, der aber das Jahr der Geburt Christi um 5 Jahre zu spät setzte. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Rechnung nach Jahren vor und nach Christi Geburt durch Riccioli so festgesetzt, wie sie jetzt allgemein in Gebrauch ist. Einteilung der Geschichte. Man teilt die Weltgeschichte in drei große Hauptabschnitte ein: I. Die Geschichte des Altertums: Von der Erschaffung der Welt bis zum Untergang des weströmischen Reiches 476 n. Chr. Dieser Hauptabschnitt zerfällt wieder in 4 Zeiträume (Perioden): 1. Zeitraum: Von der Erschaffung der Welt bis zur Begründung des persischen Weltreichs durch Cyrus 560 v. Chr. 2. Zeitraum: Von der Begründung des persischen Weltreichs durch Cyrus bis zum Entstehen der macedonischen Weltherrschaft durch Alexander den Großen, 560—336 v. Chr.. 3. Zeitraum: Von der Entstehung der macedonischen Weltherrschaft durch Alexander den Großen bis zur Errichtung der römischen Kaiserwürde durch Augustus, 336—30 v. Chr. 4. Zeitraum: Von der Errichtung der römischen Kaiserwürde durch Augustus bis zum Untergang des weströmischen Reiches durch Odoaker, 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. ..In der folgenden Darstellung ist die Geschichte des Altertums der Übersichtlichkeit wegen ethnographisch abgefaßt und in 3 Abschnitte geteilt. Der erste Abschnitt enthält die Geschichte der orientalischen Völker, der zweite Abschnitt die Geschichte der Griechen, der dritte Abschnitt die Geschichte der Römer. Ii. Die Geschichte des Mittelalters beginnt mit dem Untergang des weströmischen Reiches und schließt mit der Reformation durch Dr. Martin Luther, 476-1517. Sie zerfällt in 4 Zeiträume: 1. Zeitraum: Vom Untergang des weströmischen Reiches bis zur Erneuerung der römisch-abendländischen Kaiserwürde durch Karl den Großen, 476—800. 2. Zeitraum: Von der Erneuerung der römisch-abendländischen Kaiserwürde bis zum Beginn der Kreuzzüge, 800—1096. 1*
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